10 Regeln für die Corona-Krisenkommunikation
Autoren:
Tina und Rüdiger Straub,
Geschäftsführer Straub & Straub,
Hamburg/Stuttgart
Der Corona-Virus „Covid-19“ entwickelt in dieser Woche für viele Unternehmen eine besondere Dynamik. Neben dem betrieblichen Gesundheitsmanagement sind jetzt die Kommunikationsabteilungen gefordert: Umfassende, aktuelle Information und Aufklärung unterstützen das betriebliche Gesundheitsmanagement, die Kommunikation wird auf einen einleitenden Krisenmodus gestellt.
Für jedes Unternehmen gilt: Wer nach innen und außen notwendige Krisenmaßnahmen gut kommuniziert, behält die Informationshoheit. Mit dem Ausbruch des Virus in Italien, Österreich und in weiteren deutschen Bundesländern wachsen konkrete Bedenken und auch Ängste von Mitarbeiterinnen, Mitarbeitern und Kunden, reale Bedrohungszustände und damit die Notwendigkeit einer internen und externen Krisenkommunikation.
Denn alle Vorhaben wie das Verbot von Mitarbeiter-Dienstreisen, die öffentliche Bekanntgabe von Lieferengpässen oder in der Zukunft möglicherweise notwendige Schließungen von Büros oder Fabriken müssen kommunikativ begleitet werden. Tina und Rüdiger Straub, Geschäftsführer der auf Krisenkommunikation spezialisierten Agentur Straub & Straub (Hamburg und Stuttgart):
„Als guter Arbeitgeber, verantwortungsvoll und professionell agierendes Unternehmen muss jetzt kommunikativ gehandelt werden. Dabei kommt es nicht auf die Größe des Unternehmens an – ob 10 oder 1000 Mitarbeiter, hier sind alle gefordert.“
10 Regeln von Straub & Straub für die Corona-Krisenkommunikation:
Gute Krisenkommunikation bedeutet, vorbereitet zu sein. Stellen Sie unmittelbar eine eigens für diesen Krisenfall agierende Task Force innerhalb des Unternehmens auf – bestehend aus GF, (Gesundheits-)Management, Kommunikation.
Die Corona-Task Force bewertet alle Informationen, entscheidet über notwenige operative und kommunikative Maßnahmen.
Erstellen Sie Krisenszenarien für Ihr Unternehmen: Was kann passieren, wie reagieren Sie operativ und kommunikativ? Ein möglicherweise bestehendes Krisenhandbuch wird spätestens jetzt ergänzt.
Bereiten Sie für die verschiedenen Szenarien Sprachregelungen vor – die Mitarbeiteraushänge, Intranet-Beiträge, Social Media-Posts, Kunden-Mailings usw.
Monitoren Sie Medien aufmerksam: Negative Nachrichten über Corona überschlagen sich. Reagieren Sie dennoch besonnen und sachlich – aber reagieren Sie. Teilen Sie mit, was die jeweils veränderte Gesamtsituation für Ihr Unternehmen bedeutet – oder eben nicht bedeutet. Achten Sie dabei darauf, dass jede interne Nachricht nach außen dringen kann und hier Rückfragen standhalten muss.
Eine gute interne Kommunikation verhindert die Ausweitung der Krise. Nichtwissen befördert falsche Entscheidungen.
Ein besonderes Augenmerk haben Sie auf Ihre Social Media. Hier laufen alle Informationen aus ihren Teams über Sie und von ihnen ausgehend zusammen. Hier kann effektiv Prävention betrieben werden, fundiert und faktenbasiert gegengesteuert werden – aber eben auch viel Ungutes geschürt werden.
Als großes Unternehmen suchen Sie sich in der Krise Experten für Eventualfälle: Einen Arzt, die Behörden, eine Agentur für Krisenkommunikation. Oft sind auch die Verbände gute Ansprechpartner.
Überprüfen Sie, welche Prozesse auch im absoluten Notfall verlässlich funktionieren müssen, um das Unternehmen auch bei einem mehrwöchigen Lock-down nicht aus der Bahn zu werfen.
In der Ruhe liegt die Kraft – auch in der Krisenkommunikation.
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